Langsam und stetig füllt dieses Bild den Raum.
Den Raum, in dem der Betrachter steht, oder den er zwischen sich und der Malerei lässt.
Dem eingangs benutzten Verb, welches auch eine Eigenschaft der Kunst von Julia Belot beschreibt, füge ich gern sein Nomen hinzu, da der Bildraum komplett von kleinen und kleinsten Farbformen bestimmt wird, die sich irrtumsfrei zu abbildhaft Gegenständlichem fügen.
So vermittelt uns die Künstlerin Verbundenheit und Kohärenz für eine kühl, ja fast sachlich beleuchtete Szene, die somit ein Höchstmaß an selbstverständlichem Sein ausstrahlt.
Ein Aspekt dieses Selbstverständlichen, die naturgetreue Abbildhaftigkeit, unaufgeregt erzählt, generiert über kurz oder lang ein ungefähres Wissen beim Betrachter, welches wahrscheinlich ein abenteuerliches Gewebe diverser korrekter, weil von Soziologen und Verhaltensforschern vermittelter Fakten, und unsachlichen, weil der Legendenbildung entsprungener, aber emotional kraftvoller Annahmen ist.
Ab hier, glaube ich, ist soviel Unterschiedliches an Fühlen und Denken möglich, wie es Betrachter in der Anzahl gibt, die dieses Bild sehen.
Das subjektive, individuelle Sehnen, Wünschen, Befürchten, das Lieben und Besinnen.
Wenn sich dies beim Betrachter des Werkes Waldrand von Julia Belot einstellt, dann ist der Künstlerin wohl Großes gelungen. Herzlichen Dank dafür!
Detlef Kiep